Evaluation der Studienprogramme am Institut für Religionswissenschaft (2019)

Die Studienprogramme am Institut für Religionswissenschaft (BA/MA Religionswissenschaft Science of Religion und BA Minor/MA Zentralasiatische Kulturwissenschaft Central Asian Studies) wurden von 2017 bis 2019 evaluiert. Es ist die erste Evaluation seit der Einführung der gestuften Studienprogramme 2006 (Bologna-Reform). Im Fokus der Evaluation standen die Überprüfung der Leistungen, der Attraktivität und der Ziele der Programme sowie die Konkurrenzfähigkeit zu verwandten Studienprogrammen benachbarter Universitäten. Als Kriterium der Bewertung wurde massgeblich die Zufriedenheit der Studierenden in Bezug auf inhaltliche Ausrichtung, erworbene Kenntnisse sowie Struktur und Umsetzung der Programme berücksichtigt. Der Evaluationsbericht wurde am 21. Oktober 2019 vom Fakultätskollegium verabschiedet.

Neben der Auswertung der Studierendenumfrage und des Fokusgruppengesprächs stützt sich der Evaluationsbericht auf die Evaluationsbögen der Lehrveranstaltungen der letzten beiden Jahre, den Studienplan und die statistischen Daten und Kennzahlen, die der Controllerdienst des Stabs Universitätsleitung geliefert hat.

Der Evaluationsbericht betont die klare Profilierung des Berner Instituts für Religionswissenschaft in der nationalen Hochschullandschaft. Dies beruht zum einen auf der Schwerpunktsetzung des Instituts (Theorie und Methode der Religionsforschung, Globale Religionsgeschichte, Buddhismus in globaler Perspektive und der Religionslandschaft des buddhistischen Zentralasiens). Mit der nur in Bern angebotenen Studienrichtung Zentralasiatische Kulturwissenschaft / Central Asian Studies erhält das Institut zum anderen ein Alleinstellungsmerkmal. Ebenfalls wird am Institut die sich verändernde religiöse Landschaft der Schweiz in Lehre und Forschung reflektiert. In der Zusammenarbeit mit dem am CGS (als Teil des Walter Benjamin Kollegs) angegliederten Master-Monoprogramm Religion in globaler Gegenwart, das massgeblich von Angehörigen des Instituts für Religionswissenschaft koordiniert und durchgeführt wird, unterstreicht das Institut die inhaltliche Schwerpunktlegung auf globale historische und zeitgenössische Prozesse. Dieses Programm wird zu einem anderen Zeitpunkt separat evaluiert.

Die Auswertungen der Gespräche haben allgemein eine hohe Zufriedenheit der Studierenden mit dem Studienangebot der Religionswissenschaft aufgezeigt. Die Analyse der Gespräche und vorhandenen Daten haben das Institut dazu bewogen, wo nötig Massnahmen zu treffen. So besteht der Wunsch nach mehr Hilfestellungen und ausführlicherem Feedback zu Leistungsnachweisen. Konkret wurde ein als Schreibwerkstatt gestaltetes Tutorium gewünscht, welches den mitunter als grosse Hürde wahrgenommenen Einstieg in das Abfassen schriftlicher Arbeiten erleichtern soll. Bereits im FS 2018 wurde im zweiten obligatorischen Tutorium eine Schreibwerkstatt fest in der Ausbildung verankert. Das neu eingeführte Tutorium, das die Studierenden engmaschig in der Abfassung schriftlicher Arbeiten begleitet, könnte dazu führen, dass die beiden schriftlichen Essays in Zukunft in einem früheren Studiensemester abgefasst werden, was wünschenswert wäre. In Bezug auf das Bedürfnis nach Feedback sollen in Zukunft die Dozierenden darauf verpflichtet werden, eine zeitnahe, ausführliche schriftliche oder mündliche Stellungnahme zum Ergebnis der Leistungskontrolle vorzuweisen. Eine weitere Massnahme dient dazu, den religionsspezifischen (empirischen) Bezugsrahmen systematischer Seminare sichtbar zu machen. In KSL soll die inhaltliche Vielfalt systematischer Seminare explizit in den Veranstaltungsbeschreibungen und den Learning outcomes der systematischen Seminare in KSL ausgewiesen werden. Die Abteilung Religionswissenschaft will eine obligatorische Leseliste Religionsgeschichte für Major-Studierende der Religionswissenschaft (mit mündlicher Prüfung) einführen, um das Überblickswissen im Selbststudium zu stärken.

Im Bereich der Mongolistik werden die gute Vernetzung mit mongolischen Institutionen und die Möglichkeiten der Teilnahme an den Summerschools in der Mongolei von den Studierenden begrüsst. Hingegen stellt die fehlende Möglichkeit, am Institut die notwendigen Kenntnisse des modernen Standardtibetischen zu erwerben, eine Herausforderung dar. Mit den vorhandenen Ressourcen könne jedoch hier keine Abhilfe geleistet werden.

Für 2020 ist eine Teilrevision des Studienplans vorgesehen, ausserdem soll das vorhandene Mentoring-Programm verstärkt werden, um eine frühe Orientierung bei der Planung einer wissenschaftlichen Karriere zu ermöglichen. Drei Jahre nach Abschluss der Studienprogrammevaluation erfolgt turnusgemäss eine Überprüfung beschlossener Massnahmen (Follow-up).